Fly Fishing on the Falkland Islands
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Falkland Islands Fly.Fishing

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Als Fliegenfischer auf den Falkland Inseln wird sich Ihr Radius höchstwahrscheinlich nur auf die beiden großen Hauptinseln West- und Ostfalkland beschränken.
Damit sind Sie unter den Besuchern so etwas wie ein „Exot“.
Denn für die meisten Touristen ist der Hauptattraktionspunkt der Bereich der etwa 200 vorgelagerten Inseln, auf denen sich – ähnlich wie auf Galapagos – eine urtümliche Fauna nahezu unberührt erhalten hat. Um nur einige Beispiele zu nennen:

  • vier Pinguinarten
  • Meeressäuger wie Robben, Seeelefanten und Seelöwen, Delphine, Orcas und Wale
  • Greifvögel, Gänse und außergewöhnliche Vogelarten wie der Schwarzbrauenalbatross, der über 50 Jahre alt werden kann und von dessen weltweiter Population 70% auf den Falkland Inseln heimisch ist

Falls Sie sich für einen Augenblick von Ihrer Angelrute trennen können, planen Sie unbedingt Zeit ein für einen Besuch an einem dieser Orte.
Als sich der Herausgeber des bekannten Reiseführers „Lonely Planet“ vor einigen Jahren auf einer dieser besagten vorgelagerten Inseln aufgehalten hat, beschrieb er seine Eindrücke als die eindringlichsten und schönsten, die er jemals erlebt hat.
Starke Worte für einen Fachmann, der praktisch die ganze Welt kennt.
Nur auf diesen vorgelagerten Inseln haben sich Fauna und Flora noch wie seit Urzeiten erhalten können. Auf den beiden Hauptinseln wurden viele Pflanzen und Vögel durch von Siedlern eingeschleppte Tiere wie Katzen und Ratten und nicht zuletzt die Schafzucht stark dezimiert.
So findet man nur noch dort das so einzigartige Tussock Gras, hohe Büsche in denen bodenbrütenden Tiere besonders guten Schutz finden.
Doch auf den Falkland Inseln ist es mitnichten der Artenreichtum, der das Habitat besonders macht, sondern die Masse der Kolonien. Es gibt hier proportional mehr Tierpopulationen als an jedem anderen Ort der Welt.
Pinguine, Vögel und Meeressäuger sind kaum scheu und ihre Gelassenheit gegenüber der Anwesenheit von Menschen ist erstaunlich.
Doch leider müssen die Tiere erst seit jüngster Zeit den direkten Kontakt mit unserer Art nicht mehr fürchten.
Mit viel Umsicht und Verantwortungsbewusstsein haben die Falkländer auf den wichtigsten kleineren Inseln Logiermöglichkeiten aufgebaut, teilweise auch mit Vollpension. Von hier aus kann man zu Erkundungen, ähnlich wie auf eine Expedition oder Safari aufbrechen, um hautnah im Einklang mit der Natur den Anblick der Wildbestände zu erleben.
Die Transfers dorthin erfolgen durch die Propellermaschinen der FIGAS (Falkland Islands Government Air Service).


Dieser respektvolle Umgang mit der Natur war nicht immer gegeben: Die Gewässer rund um die Falkland Inseln und um die Antarktis waren und sind heute noch ein deutlicher Indikator für den Eingriff des Menschen in die Biodiversität des Südatlantiks.
Die Wechselwirkung zwischen klimatischen Veränderungen, Überfischung und der Abhängigkeit der Tierwelt vom Nahrungsangebot lassen sich hier besonders gut wahrnehmen.
Riesige Walfangflotten, die im 19. und noch bis Anfang des 20.Jahrhunderts im Südatlantik unterwegs waren, verschafften sich auf den Falkland Inseln ihren „Proviant“ in Form von Gänsen, Pinguinen und deren Eiern. Im Gegenzug setzte man Pferde und Vieh aus, falls man sie später brauchte.
Ein paar Zahlen zur Illustration, welche Dimensionen dieser Raubbau umfasste:
Auf einem einzigen Robbenfänger wurden bis zu 10 000 Felle von getöteten Tieren verschifft.
Noch in den 1860ern gewann man 600 000 Gallonen Öl aus 500 000 Pinguinen.
Ein Felsenpinguin ergab etwa eine Gallone Öl.
Mitte des 19.Jahrhunderts waren so gut wie alle Seehunde, Seelöwen, Seeleoparden und Seeelefanten auf den Falkland Inseln ausgerottet. Erst in den 1880ern, als der Bestand so weit geschrumpft war, dass es kaum noch Tiere zu „verarbeiten“ gab, hielt man inne – etwa so wie heute, wenn einem bewusst wird, was der Mensch der Natur anzutun umstande ist.

Nicht alle Bestände haben sich seit dieser Zeit erholt, doch viele große Kolonien sind zurückgekehrt. Zudem nimmt die Regierung der Falkland Inseln den Schutz der Wildtiere sehr ernst und ist sich seiner Berufung mehr als bewusst.

Zwar schlachten wir heute nicht mehr rücksichtslos Pinguine und Meeressäuger.
Dennoch sind die Bestände in unserer Zeit wieder bedroht: von Klimaerwärmung, dem damit verbundenen Algenwuchs, von Überfischung und den Auswirkungen auf das Nahrungsangebot.

Krill ist der wichtigste Bestandteil in der Nahrungskette aller Meeresbewohner im Südatlantik. Ohne ihn würde das Ökosystem kollabieren. Ob Sie es glauben oder nicht: In einer Pinguin-Kolonie in einer Pfütze ausgespuckten oder ausgeschiedenen Krills auszurutschen ist ein gutes Zeichen. Denn es heißt, dass die Krebschen da angekommen sind, wo sie hingehören. Und das ist nicht die Fischindustrie. Hier herrscht ein weltweites Gerangel um Krillbestände. Viele Nationen nutzen ihn, etwa als Suppen Geschmacksverstärker, Tierfutter oder Wurstbeilage. Dies bedarf kaum einer weiteren Bemerkung.

CCALMR, die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis fungierte in den letzten Jahrzehnten als Instanz zur Überwachung der Krillbestände und Einhaltung von Quoten.
Doch die geopolitischen Einflüsse verschieben sich und früher stark engagierte Nationen wie die USA oder Australien kürzen ihre Etats. Andere Mächte wie Russland oder China rücken ins Rampenlicht. Im April 2020 wurde in Shanghai ein Rekordvorhaben bekannt gegeben: der Bau des größten Krillkutters der Welt.

Das menschliche Anspruchsdenken gegenüber der Natur hat sich wohl seit dem 19. Jahrhundert nicht grundlegend verändert - es bezieht sich nur auf kleinere Objekte.
Verständlicherweise fällt es nicht leicht, sich, und sei es noch so kurz, von den herrlichen Fanggründen loszureißen.
Doch um die beeindruckenden Pinguin Kolonien auf Ostfalkland zu besuchen, ist kein großer Aufwand erforderlich:
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Nur sechs Kilometer entfernt von Stanley befindet sich eine Magellan Pinguin-Kolonie in „Gypsy Cove“, die man gut besuchen kann. Übrigens handelt es sich bei der Kolonie um das südlichste Vorkommen dieser Art.
„Gypsy Cove“ ist gut beschildert und ausgebaut mit vielen Parkplätzen und Aussichtsplattformen.
Es mutet ein wenig touristisch an, doch wie alles auf den Falkland Inseln liegt der Ort inmitten eines Naturreservates, gesäumt von ansehnlichen Sandstränden und kleinen Buchten, die aktuell von den letzten Landminen gesäubert werden.
Gut, dass Pinguine zu leicht sind um sie auszulösen...

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Um eine Königspinguin-Kolonie auf Ostfalkland zu besuchen, sollten Sie sich etwas mehr Zeit nehmen, was sich aber auf jeden Fall lohnt.

Wir wurden von dem smarten Guide Ken "Carrot" Morrison abgeholt und in seinem Land Rover nach Volunteer Point gebracht. Der lokale Landeigentümer untersagt es Besuchern, diesen Trip auf eigene Faust zu unternehmen, was aber ohnehin nicht ratsam ist. Es erfordert eine gesunde Ortskenntnis, um sich zurechtzufinden und nicht im Sumpf stecken zu bleiben.
Ein weiteres Plus ist die Überlandfahrt im Defender durch die grandiose Landschaft, die mich mal wieder aufs Neue begeistert hat.

Aber dies ist kein Vergleich zu der berührenden Begegnung mit den Pinguinen.
Zu sehen, wie sie sich unermüdlich und rund um die Uhr um ihren Nachwuchs kümmern, kilometerweit vom Nistplatz zum offenen Meer laufen und sich gegen Wind und Sandstürme stemmen.

Die Falkland Inseln sind der nördlichste Punkt, an dem man auf Königspinguine trifft. Erschreckenderweise waren sie dort um 1870 komplett ausgelöscht.
Heute haben sich die Bestände leicht erholt und es brüten wieder um die 2000 Paare auf den Inseln.

Hier gelangen Sie zu dem Kontakt vom Fahrer Ken "Carrot" Morrison.
Alternativ kann Volonteer Point auch mit einem Helicopter Service angeflogen werden.
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Diese Kolonie Eselpinguine haben wir nur per Zufall entdeckt auf unseren Weg zur Fähre nach West Falkland.
Sie nisten nur ein paar hundert Meter entfernt von der Anlegestelle New Haven.

Und auch hier muss man aus Respekt und Achtung den Tiere gegenüber Abstand halten und darf nicht zu nahe an sie herantreten!

Von den weltweit geschätzten 520 000 Paaren lebt ca 36 % auf den Falkland Inseln.
Und auch diese Tiere haben dort in vergangener Zeit schon einiges mitgemacht.
Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden 70 000 Eselspinguine jährlich von nur einem einzigen Schoner zur Ölgewinnung getötet oder sie wurden durch Abnahme deren Eier als Lebensmittel dezimiert.
Eine sehr schöne und übersichtliche Webseite der Falkland Conservation über die Tierwelt der Inseln:
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Reiseagenturen für eine Insel Tour Planung:
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