Fly Fishing on the Falkland Islands
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Falkland Islands Fly.Fishing

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Blickt man auf die Weltkarte, so erscheinen die Falkland Inseln nur als ein kleiner Fleck neben dem südamerikanischen Kontinent.
Doch immerhin umfassen sie stolze 12.173 km².

Zum Vergleich:
Schleswig-Holstein ist 15.799 km² groß und Nordirland 14.130 km².
Auf den Falkland Inseln leben 2900 Einwohner.
In Schleswig-Holstein 2.897.000 und in NordIrland 1.882.000.
Diese Zahlen zeigen überdeutlich, wie weit man auf dem Archipel übers Land fahren kann, ohne eine Menschenseele zu treffen.

Zumal von den 2900 Einwohnern allein etwa 2000 in Stanley wohnen und somit nur ein Drittel außerhalb der Stadt.
Umgerechnet sind das 900 Bewohner auf einer Fläche von 12.000 km².

Zahlen, die für sich sprechen.
Nicht zum erstmal bin ich dankbar dafür, als Fliegenfischerin auch Plätze wie das Camp kennenzulernen, die bei Touristen auf den Falkland Inseln wohl eher hinten auf der Liste der Sehenswürdigkeiten stehen – weit nach Pinguinen und Meeressäugern. Selten verirrt man sich ins Camp (als das „Camp“ wird alles außerhalb von Stanley bezeichnet und der Name bezieht sich nicht nur auf die Landschaft von "en el campo" = spanisch für "auf dem Land"; sondern auch auf das Leben auf dem Land selbst). Das ist dann doch eher etwas für Ruhesuchende, Touristenmassenflüchtlinge oder Menschen, die sich einfach für ALLE Facetten der Falkland Inseln interessieren.
Und spätestens bei der täglichen Ansage im Radio über die Sonnenbrandgefahr für Schafe und Rinder, die in etwa so klingt: „Risk moderate to shortly shorn sheep“ muss man das Camp ins Herz schließen.
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Auf dem Camp dreht sich alles um das Schaf. Schätzungsweise werden auf den Falkland Inseln 500 000 bis 700 000 Schafe (die Zahlen schwanken natürlich) gehalten.
Legt man dies um auf die auf die Bewohnerzahl des Camps, ist das höhnische Lachen von Eddie, dem Reisenden von den Färöer Inseln, wo sich ein Schafzüchter stolz seiner 150 Tiere rühmt, mehr als verständlich. Dann aber wurden wir doch kurz nachdenklich, als unser Guide auf ein kleine Gruppe Schafe zeigte und sagte.: „Aus denen wird Hundefutter".
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Vor dem Falkland Krieg bis in den 1980er Jahre unterschied sich das Leben auf dem Camp in den weit verstreuten Farmen nicht wesentlich vom Leben der Gauchos im 19. Jahrhundert.
Es gab keine Strassen oder Energieversorgung. Man lebte vollkommen autark mit Torf als Energiequelle und Pferde brachten einen von A nach B.
Schafe waren eine einigermaßen lukrative Einnahmequelle, mit der man durch den Export nach Übersee über die Runden kam.
Mit der Schafzucht kam man damals so einigermassen über die Runden und der Ertrag kam vom Export nach Übersee.
Das Leben war hart aber herzlich.
Viele denken noch heute an diese „guten alten Zeiten“ zurück, wenn des Abends am Lagerfeuer ein Flachmann mit 60% Rum und 40% Portwein herumgereicht wird, der für Verbundenheit auch ohne große Worte steht.
Mit dem Preisverfall von Schafwolle und Schafsfleisch setzte allerdings die Landflucht ein.
Doch die Verwaltung der Falkland Inseln hat seit den 1980er Jahren große Anstrengungen unternommen, um dem entgegenzuwirken.
Zum einen erhielten die Inseln nach dem Falkland Krieg Gelder aus Großbritannien, war man sich der strategischen Bedeutung der Falkland Inseln doch wieder bewusst geworden. Zum anderen füllten der Verkauf von Fanglizenzen an asiatische Jiggers die Kassen der Verwaltung für den Ausbau einer Infrastruktur auf dem Camp.

Und obwohl es bis heute keine asphaltierten Strassen außerhalb Stanleys und der Verbindung nach Mount Pleasant gibt, sind alle Farmen und Stations über Schotterstrassen zu erreichen. Heute werden die Höfe meist durch eine Kombination aus Sonnenenergie und Windkraft betrieben, verfügen über Internet und Handyempfang, man reist mit Landrovern und der Farmer überwacht seine Herden ganz sportlich mit Quads und Mopeds.
Man möchte fast sagen: Die Gauchos sind im 21. Jahrhundert angekommen.
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Damit Sie sich eine Vorstellung machen können, hier ein paar Worte zur Natur: Obwohl das Camp der Falkland Inseln absolut baumlos ist, wirkt es nie eintönig und man kann sich kaum satt sehen an den sanft geschwungenen Hügeln und Hängen in allen nur erdenklichen Grüntönen, manchmal durchbrochen von den STONE RUNS, die wie „Steinflüsse“ an deren Hängen liegen. Auch die Pflanzenwelt ist zauberhaft in ihrer Reinheit, mit ganzen Feldern von Beeren und Wildblumen. Überall steigen Gänse und Greifvögel auf und mittendrin liegen die sauberen Gewässer. Ein wahres visuelles Erlebnis, das sich auf lange Zeit einprägt!
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Ein Kapitel der Landesgeschichte darf man jedoch nicht ganz außer Acht lassen. Während des Falkland Krieges wurden mehr als 100 Flugzeuge und Hubschrauber abgeschossen.
Auf dem Camp finden sich noch sehr viele dieser Absturzstellen und Überreste der technischen Streitkräfte. Glücklicherweise kamen nicht in allen Maschinen Piloten ums Leben.

Zum Bild: Erst kürzlich besuchte der argentinische Pilot dieser Mirage mit seinem Enkelkind den Ort des Geschehens auf Westfalkland.
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Broschüre des Falkland Islands Tourist Board
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