In diesem Kapitel wird es ein wenig geschichtlich, hochherrschaftlich und literarisch. Aber das ist auch an diesem Ort nicht ganz unangebracht.
Der Sound, ein Name, den man sich in Anglerkreisen hinter vorgehaltener Hand zuraunt, liegt im Byron Sound im Nordwesten von Westfalkland, ist Namensträger von niemand geringerem als Admiral John Byron, der die Falkland Inseln 1765 für die britische Krone in Besitz nahm. Die Bucht seiner Landung benannte er kurzerhand in aller Bescheidenheit nach sich selbst und im Anschluss die anderen beiden daneben nach seinem König und seiner Königin: King George Bay und Queen Charlotte Bay.
Der umtriebige und weit gereiste Admiral John Byron oder „Schlecht-Wetter-Jack“, wie er ganz subtil auch wegen seines Pechs mit schlechtem Wetter genannt wurde, war übrigens auch der Großvater des berühmten Dichters Lord Byron.
John Byron wäre sicherlich auch angetan gewesen von den paradiesischen Angelmöglichkeiten am Sound, wären im 18.Jahrhundert bereits Forellen auf den Falkland Inseln angesiedelt worden.
Der ganze Angelspaß hat ohnehin erst so richtig begonnen, nachdem eine Brücke inklusive den Culverts über die Bucht gebaut worden ist. Dadurch bildete sich ein Becken, dass wohl einen guten Austausch zwischen Ebbe und Flut ermöglicht, jedoch auch bei Niedrigwasser immer noch für einen so hohen Wasserstand sorgt, dass sich die Fische gerne in ihm aufhalten.
Gespeist wird der Sound von einem herrlichen Fluss, der auch von großer Bedeutung für die Fortpflanzung der Meerforellen und der Grund für ihren Aufenthalt hier ist. Der Fluss, und hier kommt eine kleine Huldigung an Harry Potter ins Spiel, ist "der, dessen Name nicht genannt werden darf“, denn dieser Ort soll ein Geheimtipp bleiben…
Dieser Angelspot ist – ohne sich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen – der wohl beste Angelspot der Falkland Inseln (wenn sich nicht gerade ein paar gefräßige Meeressäuger herumtreiben, was aber selten vorkommt).
Kleine aristokratische Anekdote am Rande: Dieser Meinung war auch ein schottischer Adeliger, der vor ein paar Jahren das Glück hatte, hier zu angeln. Er war so begeistert, dass er seine Ländereien um diesen Fluss erweitern wollte und machte kurzerhand den verdutzten Falkländern ein Kaufangebot. Um sich einen Spaß zu erlauben ist man auf das Angebot eingegangen, wohl wissend, dass man auf den Falkland Inseln zwar Ländereien, nicht jedoch Flüsse oder Gewässer kaufen kann, denn diese sind alle im Besitz der Britischen Territorien. Wenig später saß der großzügige Aristokrat im Schlamm fest und man ließ sich genüßlich etwas Zeit, ehe man ihn nicht ohne Häme befreite.
Doch zurück in die Gegenwart und zum Bürgertum: Am Sound ist es tatsächlich so, dass man zu bestimmten Zeiten bei jedem Wurf eine zwischen sechs und acht Pfund schwere Meerforelle am Haken hat. So erklären sich auch die zahlreichen „mein Fisch und ich“-Selfies auf Handys und Facebook.
Ab einem gewissen Zeitpunkt, abhängig von den Gezeiten, ziehen große Schulen an wundervoll prallen und wohlgenährten Meerforellen von der Bucht hereinkommend in den Sound. Sie verweilen dann einige Zeit vor einer vorgelagerten Insel, die gut vom Ufer aus zu erreichen ist. Ein beeindruckendes Schauspiel, mit welcher Kraft und Vitalität die Fische die Fliegen an dieser Stelle nehmen! Nach einer gewissen Weile ziehen diese Fische ihre Runde im sogenannten „See“. Es ist eine Verbreiterung des Brackwassers etwas weiter oberhalb. Man sieht sie dort springen und ihre Runden drehen. Meerforellen in allen Größen - wie bei einem Wunschkonzert.
Wohl dem Glücklichen, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, wenn diese Fische dann bei gutem Niederschlag in den Fluß ziehen.
Angelerlaubnis muss vor dem Betreten von den Landeigentümern eingeholt werden.
Peter Nightingale ist Ihr Mann für den Westen.
Er ist ein sehr angenehmer und überaus freundlicher Guide, der ganz entspannt seine Gäste über die grandiose Weite der West Falkland chauffiert und sie auf humorvolle Art und Weise mit viel Hintergrundwissen versorgt.
Er bewohnt mit seiner Frau Shelly (einer echten Falkländerin in der 5.Generation, in der übrigens auch blaues Blut fließt) eine Farm in dem wunderschön gelegenen Hill Cove mit einem herrlichen Blick auf den Byron Sound, ganz in der Nähe des legendären Angelplatzes.
So sind auch Peter und seine Frau die Ansprechpartner, wenn es um ein Angelvergnügen am Sound geht. Und wenn Sie es sich ganz bequem machen möchten, können Sie sich im schönen Hill Cove bei den Nightingales einquartieren; denn sie bieten außerdem Übernachtungsmöglichkeit mit Vollpension an. Kontakt über: inquires (at) kelpertours.com
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